Die eigene berufliche Praxis zu reflektieren ist ein hilfreicher Weg, die eigene Arbeit kontinuierlich zu verbessern. Einblicke in bisher unbekannte Möglichkeiten, die Arbeit mit Kindern zu gestalten und zu organisieren, können helfen, solche Reflektionsprozesse anzuregen oder zu unterstützen.

Damit Hamburger ErzieherInnen regelmäßig über den eigenen Tellerrand schauen können und somit immer wieder neue Impulse für die eigene erzieherische Arbeit bekommen, organisiert die Initiative für Bildung und Erziehung einen Kindererzieheraustausch zwischen unseren Partnern in Israel und Hamburg. Unser Kooperationspartner ist das Kinderheim Neve Hanna in Kiryat-Gat, Israel, das benachteiligte Kinder aufnimmt und betreut. Die teilnehmenden Hamburger ErzieherInnen werden im israelischen Kinderheim als MitarbeiterInnen aufgenommen, die KollegInnen aus Israel wiederum werden durch unsere Initiative in Hamburg vermittelt.

Unterschiede, Gemeinsamkeiten und das Kennenlernen anderer beruflicher Realitäten und Praxen im erzieherischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen sollen den TeilnehmerInnen unseres Austauschprogramms neue Zugänge zur eigenen Arbeit ermöglichen und ihnen helfen, sie weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Unser Austauschprogramm ermöglicht es ErzieherInnen aus Hamburger Kindertagesstätten, Einblicke in andere Arbeitsumfelder zu bekommen. Die Mitarbeit in neuen Zusammenhängen und in bisher unbekannten kulturellen Arrangements soll sowohl den deutschen, als auch den israelischen ErzieherInnen einen neuen Blick auf ihre eigene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit differenten kulturellen Hintergründen eröffnen.

Allen am Austausch beteiligten ErzieherInnen wird hierdurch ebenso die Möglichkeit gegeben, in einer fremden Umgebung, trotz Sprachbarrieren und völlig unbekannten Menschen, mitzuarbeiten und dadurch Neues kennenzulernen. Das Gefühl der Fremdheit, dass auch viele Kinder und Jugendliche haben, die ohne Deutschkenntnisse in Hamburger Kindergräten „ankommen“, wird so besser nachzuempfinden sein. Eine Erfahrung, die geteilt wird, wird den Blick der Erzieherinnen auf die Bedürfnisse von Kindern mit deutschen Sprachdefiziten verändern und schärfen.

Im Sinne von „managing diversity“ wollen wir den AustauschteilnehmerInnen ebenso ermöglichen, von den MitarbeiterInnen der Neva Hanna in Kiryat-Gat, insofern zu lernen, als dass diese durch ihre tägliche Arbeit versuchen, arabische und jüdische Israelis trotz kultureller und politischer Differenzen einander anzunähern. Das Lernen von Hamburger ErzieherInnen mit Hilfe direkter Mitarbeit in dieser Brücken bauenden israelischen Einrichtung soll die eigene Arbeit in Hamburg erleichtern und Wege aufzeigen, wie die Unterschiedlichkeit der Kinder in Hamburger Einrichtungen den Kindertagesstätten zum Vorteil gereichen kann.